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Dichtung aus vergangenen Zeiten
27.2.2014
Der Sommer
der sommer
brutzelt
die letzten gedanken
an eine revolution
vor sich her,
als sei
die mögliche veränderung
der verhältnisse
eine Art
kostenpflichtige pauschale
zur nutzung
ortsüblicher freibäder
die von einer verweigerung
des wandels
okkupiert sind.
der sinn
treibt flach
und reglos
an der oberfläche
summenden gejaules
und
die zehntscheuer
pflichtgemässer meinung
ist gefüllt
mit
sich selbst generierenden floskeln
zum tagesgeschäft
der macht.
der see genezareth
schlafwandelt
über sich selbst.
dass wir auch jetzt
nichts ahnen
wird zumindest
im
erzwungenen niedergang
der anderen
in einem menetekel
ersoffener ferne
sichtbar.
verpackt
in einer rente
deren zustande kommen
auf der dummheit
manch junger generation beruht.
dächten sie,
säßen wir
zusammen
und würden uns
über die nutzloßigkeit
der nächsten revolte
im six pack
flirrender luft
ergötzen.
die alten götter
säßen wieder am tisch
und druckerschwärtze
hätte noch
eine bedeutung.
statt dessen
philosophieren wir
im schlechten witz
über die strandbäder
unserer vorväter
in denen
das braun werden
nur schwer
unter propaganda gelang
und deswegen ebenso
scheiterte
wie das
diktat eines konsums
dessen farbbrei in fäulniss
noch leicht
mit jenen
von hinterlassenschaften
konkurieren kann.
oh sommer
so groß
dass nur noch
die bebrütung der leere
das unwahrscheinliche
in die welt bringt,
jene frucht
welche die
bestehenden verhältnisse
einem perspektivwechsel unterzieht
und
unumkehrbar
die übernächtigten tage
im zwielicht
verlorenen bewußtseins
wieder
auferstehen läßt.
wenn jetzt
die schranken fallen
und sich die
blaupause der geschichte
in ein lebendiges tier
verwandelt,
werden wir
im zoo der systeme versuchen
die platinen unserer arbeitsspeicher
zu planken
einer letzten arche
zu löten.
eine armada
von ideen
wird das sickerwasser
des verlust’s an leben
das in den ritzen
unserer selbstvergessenheit
wuchert
nicht
in eine
variante anthropotechnischer kunststückchen
ziselieren können.
und so säuft
der gewhonheitsmensch ab
wie eine flaschenpost
deren zeit gekommen ist,
ohne dass sie
einen adressaten je
von ihrem inhalt
überzeute.
das treibgut
dieses
tsunamis der narreteien
wird zu einem puzzle
unwägbarer zeit
das an den händen
des gekreuzigten
schon vor 2000 jahren
heruntertropfte.
das lecken
um ein
quäntchen lebenssaft
hat begonnen,
die wüste
bereitet
ihren
sandigen grund…