aufgeweicht
angedaut
teigeweich
und
sprungbereit
hingehaut
monoplastisch
abgewählt
und
dreigestirnig
hingequält
duodenale
mitgeleid
und
allenfalls
total
verzählt
wart
wart
ende
schlangenhaut
auf
neuen eid
nur
aufgebaut
das
alte zeug
mir
weg geklaut
Istanbul
verstehe…
alle sind…
die sonne…
die sonne
schlägt
ihre trasse
von kadiköy,
beginn einer langen reise,
quer über
die furt
an welcher
der alte kontinent
einen
neuen anwärter begrüßt,
der in
seiner erschöpfung
erinnerungen zählt
wie erbsen
die einer
in den bosporus
schnippt,…
nicht weit davon
am fruchtbaren halbmond
haben sie
das wissen
der menschheit
ausgebrütet,
wo wir heute
mit fehlfarben
den verzweifelten
versuch wagen
wiedergeburt
mit ostereiern
zu erklären,
längst nach äonen
wo zeuss
seinen spass
mit ios hatte
und die kuh
nur geboren wurde
damit
die furt
ihren namen
erlangt
chrysopolis,
byzanz,
konstantinopel,
istanbul
und dann,…
lesen wir zukunft
von der vergangenheit her
die im
JETZT
ihren anfang nimmt
und erinnerung nicht bedarf
wenn sie
immer
JETZT
IST,…
dort angelangt
könnte begegnung
über die zeiten hinweg
stattfinden,
wenn nur
einer,
wenn nur eine
JETZT
buchstabierte
und nicht
vor lauter
trunkenheit
mit
agape
abhanden käme,…
wo doch
der turm
einer jungfrau
im strom einer zeit
ohne zeit
mahnend der anfänge
die
versuche
überdauert,…
viele aber
setzen über,
wenige nur
kommen an,…
oh herr,…
oh herr
ich sehe
es ist
abend geworden
und die nacht
steht vor mir
wie ein stiefkind
das sich
nach seinen
eltern sehnt,…
aber
die ränder der tage
huschen dahin
wie junge mädchen
in ihrem konfirmantenkleid
während der himmel
sich langsam
mit drohnen verdunkelt
und der abend
europäischen bewusstseins
ins dämmern hinüberschleicht,
die tagelöhner
des SEINS
ihre shisha
vor lauter hunger
nach
NICHT SEIN
verspeisen
und
geschichten
die am rande
von altstadtmauern
in moscheen einsickerten
mehr und mehr
neu gestalteten plätzen
ohne gestern weichen,…
einst waren wir da
um zu erinnern,
heute schweigen wir
freundlich
die gegenwart
zu grunde,
nichts ahnend,
dass diese
unsere zukunft sein sollte,
wir aber
in ihrem vergessen
geschichte tilgen
bevor sie entstand,…
oh herr
es ist abend geworden
wenn das
kreisen der sufis
in echtzeit
auf den tableaus
der kommunikation
ersteht
und
der mensch
zu einem mitbringsel
aus fremden regionen
verkommt,
denen wir entgegen eilen
als hätten wir die welt
„all inclusive“
gebucht,…
wir lassen uns zeit
die wir nicht haben…
als
in den geschmeiden
eurer gebetshäuser
die wie trauben
an den hängen klettern
ein diwan sich
gen osten neigt,…
der ruf
welchen ihr
in alten zeiten
in eure herzen schicktet
fand einmal
eine sprache
in eurer zeit
wo heute
die übersetzung
der mystik
in das ein mal eins
der gefühle
nicht mehr gelingt,…
oh herr
es ist abend geworden
wenn jetzt schon
die museen der zukunft
eingeweiht werden
mit dem wissen
von übermorgen
und
die erfahrung
von gestern
in einem
hochsicherheitstrakt
mit dem verdikt
„vorsorglich“
weg geschlossen wird,
die bienen
als letzte zuflucht
eine insel beschwärmen
auf deren flagge
sie
die ewigkeit füttern
und wir im
kontakthof der zeit
um die angebote der lust
feilschen,…
oh herr
es ist abend geworden,
wenn
den gemälden der einsicht
ihre farbe verblasst
und der zucker im tee
wie eine frage
quer durch die location schmeckt,
unser lächeln
wie ein versuch zu leben
die letzten hürden nimmt
und sich
mit einer
neu definierten umgebung
vereinigt,
dort
im
west- östlichsten teil
der welt,
den zeus
für eine kuhfurt erwählte
nachdem er ios
mit seinem atem
schwängerte,…
übergang für
eine geburt
die anfänge
in tollhäuser
verwandelt,…
oh herr
es ist abend geworden
wenn die brunft
ihr gebrüll
in einen wind
ohne richtung haucht
und
lilien der nacht
den moder
zwischen menschen
bemänteln,
als sei
der weg
zwischen
ost und west
ein zuckerschlecken
für
zukünftige generationen,
die sich
an den ufern
des goldenen horns
aalen
in einer sonne
deren aufgang
die neugeburt
des abendlandes
nach sich zieht,
welches sich
in stummen rhythmen
ausgewiegelt hatte
oh Herr,
warum
ist abend geworden
in dessen nischen
eine brut von fragen
auf ihren aufruf warten
der sie
an die einheimischen
imker der sehnsucht
weiterreichen wird
wie ein kleid
das seit generationen
den gleichen
namen trägt,..
warum nur herr
ist Abend geworden,
dessen letzten stunden
doch nur
der vorbote
eines
neuen namens
ist
und unerkannt
an mir
vorüber schleicht
