Autor: HubertBergmann

Lebensmeer

Lebensmeer,
Schattenriss
schlägt eine Barke
Wellen
in den Wüstensand
und Könige
die auf ihr standen
und in ihre Nacht fuhren
sahen den Tag
im Anbruch
innrer Zeit,
getragen
von den Wässern
der
Einsamkeit
in denen wir Alle
uns an den Bootsmast ketten
und in unseren Morgen
hinein weben
aus dem heraus
das innre Licht
sich
an ein Himmelszelt
heftet
und die Begegnungen
fern ihrer irdischen Rollen
Deutbares
ans Tageslicht hiefen,
und
Stimmen
im Gewölbe der Zeit
ein Echo
im flüchtigen Menschen
erhaschen wollen

Nächte

Die Nächte schlagen sich
um ihr Vorankommen am Beginn
uralter Tage wie Eichhornschatten,
der seinen Vorrat an die Sonne verspielte.

Gründungen im vorletzten Jahr
und die Umstände des Lebens
sind verschoben wie Wellen
die an eine Kaimauer klatschen
und ihren Weg an feuchtem Moos
weiter entlang hangeln.

Dennoch, werden kommende Stunden
eine Offenbarung des Seins hervorbringen,
wenn ich ihre Gestorbenheit durch meine
Ankunft adele. Wir geben Leben auf mitten
im Lebenden und bedenken nicht, dass all
die Enden die uns durch die Hände gleiten,
Puzzles unerkannter Anfänge sind.

Ungewiss in diesem Verharren speist mich eine Frage:
Woher ich komme und wohin ich deswegen gehe…

Lichteblitz

Lichteblitz am Morgen
Früh
wenn die Wellen der Nacht
sich verbergen
in den Anstalten
von Zwielicht
vergrabener Hoffnung
die mich narrt, sich
öffnen will in
mein Gemüt
frisch wehmütiges Geblüht
im Vorübergeh’n
dem Wind
und steh’n
doch nur ein Lüftchen
der all jetzo
beginnt

Bilder

Bilder enthuschen

weidet Erinnrung an mir

Heimat entschwunden

Wo Wellen entstehn

Gründe an denen Zeit bricht

Leben an sich schäumt

Schweigen im Reden

bricht Unvermögen mir auf

ein Tag scheint mich an

Echos versiegen

Stimme am Strand sich verliert

Flaschenpostdasein

Bin

Bin müde,
von zuvielem Durchgstrichenem
welches mir unter die Haut fuhr,
dem Abraum einer Erinnerungskultur
die meinen Atem zersetzt
Stehen wankend macht
und mein DaSein
in einen Vorhof
des Fragwürdigen verwandelt.

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Morgen

Morgen Atemhauch,
Worte die in ihm kreisen
entbirgt sich ein Bild

Ins Offene setzt sich
Geheimnis, halb traut es nur den Sinnen
ein Anderes, dass in uns sich nicht kennt

Geborgen im Hintersinn
warten Stunden auf ihre Entzifferung
fädeln Achtsamkeit in ihr Netz

Wassermund

Birkenwald im Wassermund,
ruhig und ohne scheu
blinzelt im Halbdunkel des Traums
eine Ahnung nach Herkunft

als die Blätter auf dem See
zu mir schwimmen
spiegelt sich der Schatten
der Bäume
in meiner Iris
Träne entrückt…

November

Der November schweigt eisern und Krähen klopfen mit ihrer Beschwerde an mein Herz, das eine Hoffnung wie eine Nacht den Mond in sich trägt. Nebel ist ein feiner Garn, den Anzug der Existenz und vergangenes Dunkel darinnen wieder zu beleben. Das Pendel meines Aus- und Einatems bewegt sich nur spärlich hin und her und wünscht sich irgendeinen Automatismus um nicht mehr antreten zu müssen. Geatmet werden… Es wäre das Letzte was eines Wunsches bedürfte.

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Kommendes

Kommendes vergeht
Herbstlaub zum Winter hin treibt
Baum,… still… leergefegt

Kein seh‘n, kein hör‘n, nichts
Wesen,… Seelenverloren
stochert Geist im Tag

Welle schlägt Stunde
Gestade anderer Zeit
trinkt uns die Sehnsucht

Schatten werfen Licht
Meere suchen ihr Ufer
gestrandet,… mein Herz

Weg verliert sich selbst
Schauer der die Wüste nährt
Ankunft, Dünenkamm


Arkade

In einer fiktiven Arkade, deren Bögen ich mir gerade ausmale, ziehe ich durch den restlichen Tag, wo mir das Gewöhnliche wie ein Affront scheint an dem ich zu wachsen oder unterzugehen habe, als griffe mein Geist ständig nach Angelegenheiten die ihn nichts angehen und die dieser in anderen Jahrhunderten zum Beispiel auch nicht zu bewältigen hätte.

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