Cafe Goethe

seit…

seit ich jene kenne
die ich nicht kenne
spreche ich
mit weißen wänden,
mit rostigen schlieren
im spiegel
und den echos
meiner
nächtlichen pfürze
die mir
den rücken
hinaufkullern
und
die kür
meines stirnrunzelns
kapern wollen…

nie habe ich mich
mit weniger
abgefunden
als nach
dieser erkenntnis
eines irrtums
welcher
wie eine krabbelgruppe
volle windeln hinterlässt,
die lange nicht
auf der
alchemie
meiner seele
verrotten werden

nie habe ich
mehr zeit verbracht
mich in einer
geschmacklosen
illusion zu baden
an der sich
narziss
noch jetzt
die finger leckt

erstaunlich
ist dann doch,
dass ein
süsser duft des säuselns
unbewusster verlockung
an intensität verliert
und schließlich
in den ritzen
meiner
spitzen erinnerung
verschwinden will
je direkter meine
offenbarungen
der hingabe
sind,…

jene aber
nicht einmal
ihre adresse
am eigenen
Herzen trägt,…

an wen sonst
ist die sprache
der verehrung
gerichtet,
die sich
mangels
begegnung in realo
in der
spiegelnden verspieltheit
der eigenen person
vor dem anderen
ausbreitet?!?

was ist das
für eine welt
zu der ich morste
die sprachlos
im raum
die botschaften
schluckt
und
das besondere
(war es das)
einer möglichen
begegnung
zwischen
die beiden
anwärter
stellt?

everything is possible,
manchmal
verbrennen dabei
alte seelen,…

die asche am ende
des feuers
bleibt die gleiche…

ich beginne
zu erkennen
dass es
uns
nicht gab
und
im schweigen
oder reden
jeder
bei sich blieb,…
und
die angst
dieses mal
den ring
als sieger
verlassen hat,…

plötzlich
umarme ich aber
die ganze welt,
übersteige
das einzelne
sterbe durch
die schläge hindurch
und öffne mich
den 10000 wesen,…

ein
phantastisches fest
der
wieder vereinigung
mit mir selbst
gibt mir jene
leere
zurück
an deren
abwesenheit
meine
fülle
erkrankt war
und
beginne wieder
zu fließen…

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Grenzen

lass uns gehen
auf eine Vertraulichkeit hin
streckenweise unerkannt
bloßgelegt
zwischen den Nischen
von ungeborenen
welche wie
hungrige Kücken
in den Schlund
einer
grossen Mutter picken

an der Hand
die ich dir reiche
klebt noch
dotter
ein Aufschlag
dessen versprechen
mir das leben
in merkwürdigen
Verrenkungen vortanzt,
Ankündigung von Rätseln
die nie gelöst werden,
Vorspann
zukünftiger Fragwürdigkeit,
Schritt
der eine Lawine
über die grenzen
ins grenzenlose tritt

dort wo „treffen“
das verschüttet sein
von Selbstverständlichkeit
karrikiert
und die Gewissheit
in seine Mitte nimmt
ohne Not,
ohne Aufschlag,…

dessen Dotter
in Fäden der nacht
wie ein Vorspiel
im Sud einer Wunde klingt,
die keine grenzen kennt
und den Draht
über dem Abgrund schwingt
als kennten wir uns
seit unvordenklicher zeit
die nur ich kenne,
ohne Grenze
welches
ich
bin …

eine Ritze,
durch die
dein Antlitz
wie eine Berührung
mit der
Unendlichkeit
erscheint,
Spiegelgesicht
meiner selbst
in der Reflexion
einer
zufälligen Scherpe
am Wegrand

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