verschwindende lieder
irren in den
feuchten gassen
venedigs
auf ihren knien
herum,
da die stille sich
im wasser verlief
und
die toteninsel
für musikanten
nachts
geschlossen hat.
gerade noch
ein mond
bleibt übrig
der sich
in den nischen
und unruhigen schatten
der bogenbrücken
verzieht
bevor ein neuer morgen
die schaukelnde stadt
zu retten versucht.
nur
ein früher aufbruch
kann
die alten dogen
vor einer zerstreuung
ins unendliche retten,
vor ihrer flucht
in fremde kolonien
des geistes.
strawinskjs grab indess
bleibt unerhört
und djagilew,
feind aller wiederholung
und propagandist des
unwahrscheinlichen,
wettert immer noch
um seine vergängniss
in einer stupa
auf san michele
die ihn nichts kostete
als nijinskys reise
in einen bunt bemalten
wahnsinn,
nachdem er
die sprungkunst
zum stillstand in der luft
vervollkommnete….
chaplin
sein schüler
trug
das schweben über asphalt
in die welt
so dass alle es
verstünden….
doch nur der teer war es
der sich vermehrte,
und
sprünge ins ungewagte
verliefen sich
im sande…
aus dieser asche
erschuf sich nijinsky
ein letztes mal….
venedig aber verschwand
wie ein
all zu langes schloss
in der luft…